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2019 ist Jahr der Indigenen Sprachen

Pa Paz/New York. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2019 zum Internationalen Jahr der Indigenen Sprachen erklärt. Treibende Kraft waren Bolivien und das Ständige Forum für Indigene Angelegenheiten der Vereinten Nationen. Das Internationale Jahr der Indigenen Sprachen soll dem Erhalt und der Stärkung indigener Sprachen auf nationaler und internationaler Ebene dienen sowie die Rechte Indigener Menschen stärken. Frauen, Kinder und Jugendliche sollen besonders unterstützt werden.

Zum Auftakt am 1. Februar in New York äußerte sich Evo Morales, Präsident des Plurinationalen Staates Bolivien, zu der Geschichte der indigenen Sprachen und übte Kritik an dem Umgang mit diesen. Er erklärte als Fortschritt, dass die früher als „Dialekte“ bezeichneten Sprachen mittlerweile international als eigene Sprachen angesehen werden. Durch die Anerkennung der Sprachen erkenne man auch die Kultur, Würde und Identität indigener Völker an.
Der UN zufolge existieren weltweit 7.000 Sprachen. Viele dieser Sprachen drohen verloren zu gehen. Die bolivianische Verfassung ist eine der fortschrittlichsten im Schutz des indigenen Kulturgutes. Sie erkennt 36 Kulturen unter der bolivianischen Bevölkerung und eine Vielzahl an Sprachen an.

Im Rahmen des Internationalen Jahres der Indigenen Sprachen gab das Iberoamerikanische Generalsekretariat (Segib) die Errichtung eines Iberoamerikanischen Spracheninstitutes in Bolivien bekannt. Der Aufbau einer linguistischen Instanz auf iberoamerikanischer Ebene wurde von Bolivien und Ecuador während des 26. Gipfels Iberoamerikanischer Staatschefs, welcher im November 2018 in Guatemala stattfand, gefordert. Im Mai dieses Jahres soll mit der Planung des Institutes begonnen werden. Bolivien gilt als südamerikanisches Vorbild im Umgang mit indigenen Völkern seit der Präsidentschaft von Evo Morales.

Von Clarissa Maier
amerika21

Quelle: https://amerika21.de/2019/02/221849/indigene-sprachen-2019
Foto: bolivia en tus manos